eSport Coaching der etwas anderen Art

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Erfolgreicher, professioneller eSportler werden – Das ist ein Berufswunsch der mit der steigenden Anerkennung (und steigenden Preisgeldern) wohl immer häufiger wird. Kieron Kretschmar und Magnus Lütt haben mit Mentor.gg für das Spiel Counter-Strike: Global Offensive ein Programm entwickelt, dass Partien auswertet und damit wertvolle Daten für Spieler zur Verfügung stellt. Mit der Weiterentwicklung des Programms soll eine Betreuung ermöglicht werden, die einen persönlichen Coach – zumindest vorerst – ersetzen kann.  

Wie seid ihr auf die Idee gekommen Mentor.gg ins Leben zu rufen?

Magnus: Mein Mitgründer Kieron hat sich während seines Studiums der Technomathematik mit dem Thema Machine Learning beschäftigt. Ihn interessierte dabei insbesondere die Frage, ob man solche Methoden auch einsetzen kann, um Daten im eSports auszuwerten. Das Ziel sollte dabei sein, den einzelnen Spieler mit Statistiken und Analysen zu unterstützen. Seine Abschlussarbeit stellte einen ersten Proof of Concept dar, welchen wir dann um ein Geschäftsmodell ergänzten. Mit diesem Ansatz haben wir uns auf das EXIST-Gründerstipendium beworben, welches uns ermöglichte, sich voll und ganz auf das Projekt konzentrieren.

Wie genau funktioniert die Analyse?

Bei den großen eSports Spielen erzeugt die Spielsoftware im Anschluss an eine Partie ein sogenanntes Replay. Das kann man sich als Datenlog vorstellen, wo jede noch so kleine Bewegung und jede Aktion der Spieler festgehalten wird. Dieses Replay laden wir automatisch auf unseren Server, bereiten die Daten auf, und speichern sie in unserer Datenbank. Diese Daten werden dann von unseren verschiedenen Analysemodulen ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Analysen werden dem Nutzer anschließend über unsere Website präsentiert

Werden die Spieler persönlich betreut oder ersetzt das Programm persönliche Coaches?

Die Spieler werden vollautomatisch betreut, so dass es möglich ist mehrere tausend Spieler gleichzeitig über die Software zu coachen. Momentan liegt der Fokus noch auf der Auswertung und von den Spielern wird ein gewisses Maß an Eigenanalyse verlangt. Wir entwickeln die Software aber dahingehend weiter, dass eine vollautomatisierte und persönliche Coachingerfahrung entsteht, ähnlich wie mit einem menschlichen Trainer.

Bisher kann man mit mentor.gg nur CS:GO Spiele analysieren, richtig? Gibt es Pläne das auszuweiten?

Es sollen definitiv weitere Spiele folgen. CS:GO stellt für uns einen Proof of Concept für sowohl die Software, als auch das Geschäftsmodell dar. Im nächsten Jahr soll mit einem zweiten Spiel begonnen werden.

Wie finanziert ihr das Projekt? Ausschließlich über eure Sponsoren?

Das erste Jahr haben wir über das EXIST-Gründerstipendium finanziert. Im Anschluss konnten wir uns das InnoRampUp Förderprogramm der Innovations- und Förderbank hier in Hamburg sichern, welches uns momentan finanziert.

Mehr Informationen findet ihr hier: Mentor.gg

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